Zum Inhalt springen

Philip Horn:Erntedank – anvertraute Schöpfung

Datum:
4. Okt. 2025
Von:
Fixpunkt - Philip Horn
Pfarrer Philip Horn, mit hoher Stirn, ergrauten Haupthaar und Vollbart, dunkler Brille, lächelt in die Kamera.

Kwa Zulu, Südafrika. Eine Gruppe von Männern steht auf einer Weide um eine Kuh herum. Sie beten. Ein Fremder tritt hinzu und fragt besorgt: "Was ist los? Ist sie krank?" "Nein", antwortet einer der Zulus. "Es ist kein Fleisch mehr da und wir müssen das Tier gleich schlachten. Wir haben es Gott erklärt und ihn um Verzeihung gebeten."

Eine scheinbar skurrile Szene, die nachdenklich stimmt.

Haben diese südafrikanischen Christen eigentlich nicht Recht?

Als Menschen stehen wir in der Verantwortung vor Gott. Er hat uns diese Welt, seine Schöpfung anvertraut, zum Bebauen und Bewahren – so steht es schon direkt in der ersten Geschichte der Bibel.

Von gedankenlosem Plündern oder Ausbeuten, wie wir Menschen es tun, war nie die Rede. Mag sein, dass wir in einer industrialisierten Gesellschaft die ehrfurchtsvolle Haltung der Zulus nicht ohne weiteres kopieren können.

Aber schon der Wandel von der Massentierhaltung zur ökologischen Landwirtschaft, von sorglosem Energieverbrauch zu bewusstem Energiesparen ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Und auch das tägliche Gebet zu den Mahlzeiten, wie es die Kinder in unseren Kindergärten einüben, führt uns dazu, nicht zu vergessen, wem wir für all die guten Gaben danken dürfen. 

In Psalm 24 heißt es: Gott gehört die ganze Welt und alles, was auf ihr lebt.

Damit sind die Besitzverhältnisse doch eigentlich geklärt: Wir sind gerufen in dieser Welt zu leben und für sie Verantwortung zu tragen – hier vor Ort und weltweit, gemeinsam mit allen.

Ein frohes Erntedankfest Ihnen allen!

Pfarrer Philip Horn, Evangelische Kirchengemeinde Oberbieber