Andreas Beck:Gedenken der Heiligen

Zu Allerheiligen dieses Jahr nun also Zeilen von einem evangelischen Pfarrer. Nein, ich wollte mich auch nicht aus der Affäre ziehen und über den Reformationstag schreiben, der am Erscheinungstag dieser Ausgabe liegt. Am Samstag, dem Fixpunkt-Tag, ist Allerheiligen; und schließlich gibt es ihn in der evangelischen Kirche auch. Da heißt er "Gedenktag der Heiligen". Mancher wird sich darüber wundern. Aber gläubige Menschen werden in der Bibel oft als Heilige angeredet. Freilich gehen die verschiedenen Kirchen unterschiedlich mit dem Gedenken der Heiligen um. Nicht für jede Kirche ist dieser Tag ein Hochfest, und nicht jede Kirche betont Heilige gleich stark.
Zu Gott zu gehören, heißt heilig zu sein. Einig ist sich die Christenheit, dass man zu Gott gehört, weil man an Gott, den Vater Jesu Christi, glaubt. Einig auch, dass es Menschen mit einem beeindruckenden Glauben gibt. Man möchte auch so glauben wie sie und sie sich zum Vorbild nehmen. Für manche sind Vorbilder nicht so wichtig. Für andere muss noch mehr zum Gedenken der Heiligen dazukommen.
Der Gedenktag der Heiligen soll jedoch nicht spalten, sondern zusammenführen.
Der Apostel Paulus musste immer wieder Gläubige aus verschiedenen Traditionen zusammenbringen, jüdische, griechische und anderen. Im evangelischen Kalender steht deshalb als Tageslosung über diesem Tag ein Wort aus dem Epheserbrief (2,19): "Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen."
Pfarrer Andreas Beck, Evangelische Kirchengemeinde Honnefeld