Hermann-Josef Schneider:Mutmacher in schweren Zeiten

Seit Ostern 2020 gibt es diesen Fixpunkt, die wöchentliche "Kirchenkolumne" in der Neuwieder Rhein-Zeitung. Ostern 2020: Ja, das sind jetzt gut fünf Jahre. Ja, das war zu Beginn von Corona. Erster Lockdown. Noch wussten wir nicht, was auf uns zukommen würde. Wie viel Vorsicht wir walten lassen müssen oder wollen. Ob und wann es eine Impfung geben würde. Wie viele von uns werden an diesem neuartigen Virus versterben? Und was wir uns eines Tages alles verzeihen müssen?

Heute, fünf Jahre später, wissen wir mehr. Oder vielleicht doch nicht? Was gibt es noch aufzuarbeiten oder aufzudecken? Der Ruf nach Aufklärung ist nicht verstummt.

Und die Kirchen? Keine Gottesdienste mehr, keine Seelsorge, Sitzungen online. Seitenlange Anweisungen von vorgesetzten Stellen. Abstandsregeln. Wir mussten damals vieles lernen. Haben wir damit dem Leben gedient? Wahrscheinlich. Vielleicht aber auch nicht. Sicher ist: Wir würden heute manches anders machen.

Auch der Fixpunkt war ein Versuch auf Corona zu reagieren.

Mut machen in schweren Zeiten: Das trifft auch heute noch zu. Man hat den Eindruck, dass die Welt aus den Angeln geht. Aber war das nicht schon immer so? Jedenfalls machen Menschen diese Erfahrung, wenn sich von jetzt auf gleich alles auf den Kopf stellt: eine schwere Erkrankung, plötzliche Todesfälle, Trennung, Streit. Dann ist es wichtig einen Fixpunkt im Leben zu haben. Vielleicht der Glaube?

Das ist nur ein Vers aus dem wunderbaren Psalm 139, der seit mehr als 2000 Jahren den Glauben ausdrückt, dass wir nicht allein sind. Egal was passiert. Googeln Sie ihn doch mal: Psalm 139. Ein Fixpunkt, ein Mutmacher in schweren Zeiten!

Hermann-Josef Schneider, Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Neuwied