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Peter Dörrenbächer:Ostern war gestern - was kommt danach?

Datum:
6. Apr. 2024
Von:
Fixpunkt - Peter Dörrenbächer
Peter Dörrenbächer

Die Ostergottesdienste sind gefeiert, die Jubelgesange verklungen. Die Unterbrechung des Alltags durch die Freitage liegt hinter uns. Der Alltag hat uns wieder – Bleibt da noch etwas von Ostern?

Viele werden sagen: Nein. Das Leben geht wieder seine gewohnten Bahnen. Und doch lohnt sich ein Blick auf die Osterbotschaft. Die Erzählungen der Bibel folgen einem bestimmten Muster: Die Anhänger Jesu sind ängstlich und ratlos nach der Kreuzigung. Ihre Hoffnungen sind zerstört. Sie finden sich nach anfänglicher Zerstreuung wieder und bleiben zusammen. Dort erfahren sie, dass dieser Jesus nicht endgültig tot ist. Er begegnet ihnen in dieser Gemeinschaft und er hat einen Auftrag für sie: das Erlebte weiterzusagen. Und das, was sie mit diesem Jesus erlebt haben, ist sein etwas anderer Blick auf die Menschen.

Da sind nicht Erfolg und Machtstreben das entscheidende, sondern die unteilbare Würde eines jeden Menschen und das Vertrauen auf Gott.

Und diese Sicht begeistert. Sie ermutigt, das eigene Leben zu meistern, auch dort, wo es schwer wird, ja sogar dort, wo Verfolgung und Tod sich ereignen. Die Solidarität untereinander und das Vertrauen, dass das Leben am Ende gelingen wird, geben Zuversicht und Mut. Wo diese Grundhaltung wirkt, treten Menschen für ein bessere, gerechtere Welt ein.

Gerade in diesen Tagen erleben wir, dass Menschen demonstrieren für eine solche Welt und für einen anderen Umgang in unserer Gesellschaft. Auch wenn das nicht alle aus christlicher Grundhaltung tun, so drücken sie doch das aus, was Ostern meint: Solidarität und Vertrauen auf eine gute Zukunft können helfen, Hass und Gewalt zu überwinden.

Deshalb sollten wir mit allen Menschen guten Willens gemeinsam handeln.

Peter Dörrenbächer, Dekan Pastoraler Raum Neuwied