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Peter Dörrenbächer:Umkehr

Datum:
11. Jan. 2025
Von:
Fixpunkt - Peter Dörrenbächer
Peter Dörrenbächer

Zum Jahreswechsel wünschen wir uns gegenseitig ein gutes neues Jahr. Manche fassen für sich selber auch einen guten Vorsatz für das kommende Jahr. Diese Vorsätze sind sehr individuell und so vielfällig wie die Menschen selbst. Oft sind diese guten Vorsätze schon wenige Tage später nicht mehr so ganz ernsthaft im Blick. Das passiert Jahr für Jahr: Gute Vorsätze werden gefasst und dann nach kurzer Zeit vergessen.

Man kann das abtun als eine unwesentliche Kleinigkeit, über die man sich amüsieren kann. Aber ich glaube dahinter steckt ein anderer menschlicher Wesenszug, der uns alle ausmacht.

Menschen müssen nämlich über ihr Verhalten entscheiden. Auch wenn vieles aus Reflex geschieht, haben wir doch immer eine Wahl zu treffen, wie wir uns verhalten. Da tut es doch gut, von Zeit zu Zeit innezuhalten, zu reflektieren und dann Verhalten auch zu ändern.

Das Evangelium nennt das "Umkehr" Schon beim ersten öffentlichen Auftreten Jesu ist das die zentrale Botschaft: Kehrt um, das Himmelreich ist nahe.

Für mich heißt das: Schaue genau hin auf dein eigenes Verhalten, verändere das, was dir selber negativ auffällt, dann bist du einem guten und glücklichen Leben ganz nahe.

Die Botschaft Jesu heißt aber auch, dass das ein lebenslanges Bemühen bedeutet, weil niemand ganz perfekt und ohne Fehler sein kann. Das brauchen wir auch nicht zu sein, zumindest nicht vor Gott.

Denn durch die Menschwerdung in Jesus ist die Zusage gegeben, dass ein Neuanfang immer möglich ist, wenn wir es wollen, egal, was geschehen ist.

Wenn das Richtschnur für unseren Umgang miteinander und uns selbst ist, sind wir einem harmonischen Miteinander wirklich nahe.

Wir sollten also großzügig sein mit uns selber und mit anderen, auch was die kleinen oder größeren Vorsätze zum neuen Jahr betrifft.

Pfarrer Peter Dörrenbächer, Dekan Pastoraler Raum Neuwied